Hachja, die lieben Kleinen. Da freut man sich noch als die ersten Worte gebrabbelt werden, daraus die ersten Sätze werden und findet es unheimlich niedlich und entzückend, wenn jene Sätze nur so von grammatikalischen Fehlern strotzen. Jo mei… das Kind weiß es ja noch nicht besser und tut sich noch schwer. Recht so!
Mit Vierzehn?!
Gut, gut gut…. ich rudere bereits zurück, nicht alle. Vermutlich ist die Anzahl derer, welche hier gemeint sind, sogar verschwindend gering. Doch wie ist es nun mal mit den negativen Beispielen? Sie bleiben im Kopf hängen und manifestieren sich zu einem Klischee. Hurra! So entstehen diese Dinger also. Hervorragend. Na dann wollen wir doch mal eines hervorheben, nämlich das Klischee dessen, dass die Jugend von heute einfach keinen Sinn mehr für Sprache hat und einem Sätze wie „Gemma Billa“ entgegen springen, kaum hat man auch nur eine Minute den Ohrstöpsel im Bus hinaus gezogen.
Bei kleinen Kindern, noch zu jung für die Schule, aber alt genug um sich halbwegs verständlich zu machen, blickt man über derartige Dinge hinweg. Man korrigiert vielleicht noch und findet es ja eigentlich sogar noch herzallerliebst. Wo allerdings passiert es, dass aus einem in der Volksschule gelerntem verständlichen Deutsch plötzlich ein Kauderwelsch der Pubertät wird? Natürlich, dieses Phänomen gab es immer schon. Ja, auch in meiner Jugend. Nein, wir unterhielten uns damals nicht mittels Holzstöcken, getrockneter Tonfarbe und gemalten Bildern an der Wand, gefolgt von Ur-Lauten. (Auch wenn einem das heute, einige Jahre später manchmal so vorkommen mag)
Jede Generation hatte ihre Ausdrucksweise, ihre „Wörter“, welche sich manches Mal sogar im alltäglichen Sprachgebrauch – noch zwanzig Jahre später – gefestigt hat. Ein sehr schönes Beispiel ist hierbei „cool“. Ich denke so ziemlich jeder, heute über fünfundzwanzig, kann sich noch daran erinnern, als Eltern noch die Augen verdrehten, wenn man als aufsässiger Jugendlicher so ziemlich alles cool oder eben auch uncool gefunden hatte. Meistens natürlich Zweiteres, waren doch die Eltern in der Nähe und aus Prinzip war man schlichtweg einfach mal dagegen. Heute, scheint mir, sind es nicht mehr so wirklich die einzelnen Worte, sondern gleich eine vollkommen neue Grammatik und Rechtschreibung gleich mit. Sätze ohne Bindewörter, ohne Verben oder in schriftlichen Form die Verweigerung jeglichem Vorhandenseins von Satzzeichen, scheinen hier beinahe „normal“ zu sein. Vom Mangel an Groß- und Kleinschreibung oder einer teilweise sehr kreativen Rechtschreibung ganz zu schweigen.
Hat Pisa etwa doch recht? Verblödet unsere Jugend heutzutage nur noch? Wer ist schuld?
Natürlich! Das Internet! Warum denn auch nicht? Kann sich ja schließlich nicht wehren, der olle Lump, der. Abkürzungen, Denglisch, Smileys (oder auch Emoticons genannt), „Like“ Buttons… alles aus dem Internet, alles schuld.
Aber… nur so ein ganz leiser und natürlich fürchterlich anmaßender Gedanke. Vielleicht, ja nur vielleicht, ist es einfach so ein Generationsding und verschwindet genauso schnell wieder, wie es gekommen ist?
Ich meine, mal ehrlich, sagt heute irgendjemand noch „oberaffentittengeil“ ? Auch DAS war mal in Mode. Oder aber andersrum, benutzt tatsächlich heute noch jemand Bezeichnungen wie „Verwaltungsangestellter“ statt „Manager“? (Ausnahmen bestätigen die Regel) Manches hält sich natürlich und erweist sich sogar als gar nicht so schlecht. Anderes wiederum verschwindet genauso schnell, wie es gekommen ist.
Jede Generation braucht wohl so „ihr Ding“ … warum man allerdings hierzu unsere heimische deutsche Sprache so derartig vergewaltigen muss, wird mir vermutlich ein Rätsel bleiben, aber vielleicht bin ich auch einfach nur schon „zu alt für diesen Scheiß“ …
(He/His) End 30’s Consulter, Project Manager, Husband, Writer, Pseudo-Journalist, Gamer, Biker, Cat Lover, Constructional engineer, Apple Fanboy, Viennese
[…] vorrangig bei jüngeren Menschen, immer weniger beachtet, akzeptiert und gelebt wird (“Dieser Satz kein Verb“, “Wetter traum, gemma […]